Mittwoch, 16. März 2016

Copy-and-paste eine (neue) Masche der St. Veiter SPÖ?

Plagiate sind in aller Munde. Deutschen Politikern wurde deshalb schon ein akademischer Titel entzogen. Ja, Copy-and-paste ist anscheinend modern. So modern, dass es auch von der St. Veiter SPÖ eingesetzt wird. Es wird aber zu hinterfragen sein, ob hier Steuergeld für Parteiarbeit von Bürgermeister Mock und seine St. Veiter SPÖ verwendet wurde.

Hier der Sachverhalt:

In der Post der St. Veit Bürger befinden sich in regelmäßigen Abständen öffentliche Drucksorten und Gratiszeitungen, dazu noch fast gleichzeitig:


Zu ersteren zählt z.B. St. Veit Kommunal, ein amtliches Mitteilungsblatt. Medieninhaber und Herausgeber ist die Stadtgemeinde St. Veit an der Glan. Als Redaktion sind "Fritz Orasch & Andreas Reisenbauer, Büro Bgm. Gerhard Mock" genannt.

Zur zweiten Kategorie zählt das Klagenfurter und St. Veiter Monatsblatt, dessen Medieninhaber, Verleger und Herausgeber Friedrich Knapp mit Adresse in St. Veit ist.

In der aktuellen Ausgabe 01/2016 von St. Veit Kommunal werden am Cover und vor allen auf den Seiten 2 und 3 Projekte der Stadtgemeinde in Bild und Text unter dem Titel '"Kommunales Arbeitsprogramm 2016: Kommunale Projekte setzen viele Impulse" vorgestellt. (Hier finden Sie die Onlineausgabe >> St. Veit Kommunal - Ausgabe Februar 2016)


Und nun zum Copy-and-paste der St. Veiter SPÖ!

Im Klagenfurter und St. Veiter Monatsblatt, Ausgabe 02/2016, findet sich auf den Seiten 6 und 7 ein ähnlicher Text wie in St. Veit Kommunal. NEIN! Der Text ist nicht ähnlich, sondern über eine und eine halbe Seite lang identisch. Punkt für Punkt, Strich für Strich. Nur diesmal mit dem Titel "Wieder nachhaltige Schwerpunkte: SPÖ St. Veit gibt auch 2016 Vollgas!" Lediglich der Anfang wurde leicht umgestaltet und am Ende gibt es ein Zitat vom SPÖ-Stadtparteiobmann Bürgermeister Gerhard Mock. Auch die Fotos, in diesen in der Onlineversion als "Anzeige" gekennzeichneten Artikel, finden sich am Cover und im Artikel von St. Veit Kommunal wieder.(Hier finden Sie die Onlineausgabe >> Monatsblatt - Ausgabe 2/2016)

Lediglich das St. Veiter Stadtbauamt wurde durch SPÖ ersetzt: statt "nach Ansicht des St. Veiter Stadtbauamtes für den Haus- und Wohnbau" (Version Kommunal) liest man "nach Ansicht der SPÖ für den Haus- und Wohnbau" (Version Monatsblatt)



Es stellen sich zunächst folgende fünf Fragen an den St. Veiter Bürgermeister und SPÖ-Stadtparteiobmann Gerhard Mock:


  1. Ist Ihnen bekannt, dass ein redaktioneller Artikel aus dem amtlichen Mitteilungsblatt St. Veit Kommunal, - Februar 2016 zu fast 100% als "Anzeige" der St. Veiter SPÖ im Klagenfurter und St. Veiter Monatsblatt 2/2016 geschalten wurde?
  1. Wurde von Seiten der SPÖ St. Veit der Herausgeber von St. Veit Kommunal über die textidente Verwendung eines Artikels aus St. Veit Kommunal ohne Quellenkennzeichnung informiert?
  1. Wurde von St. Veit Kommunal der SPÖ St. Veit der redaktionelle Artikel "Kommunales Arbeitsprogramm 2016" unentgeltlich für Parteiwerbezwecke im Monatsblatt 2/2016 oder anderen Medien überlassen?
  1. Ist der Autor des Artikels  "Kommunales Arbeitsprogramm 2016" darüber informiert bzw. hat er seine Zustimmung zur fast identischen Übernahme des Textes für eine SPÖ-Anzeige im Monatsblatt 2/2016 gegeben?
  1. Besteht für die anderen Fraktionen des St. Veiter Gemeinderates ebenfalls die Möglichkeit redaktionelle Artikel aus St. Veit Kommunal für deren politische Medianarbeit ungekennzeichnet zu übernehmen und diese als Parteiwerbung zu schalten?

Vielleicht gibt es ja bereits bei der morgigen Sitzung des St. Veiter Gemeinderates, Beginn 18.00 Uhr, eine Antwort darauf?